Siargao: Eine insel am Rand der welt


Ein Reise-auftakt, der uns gelassenheit lehrt

Siargao, Philippinen | März 2023 | Autor: Dominik

Manila ist insbesondere eines: laut. Nach 13 Stunden Fliegen angekommen in einer hektischen und niemals schlafenden Metropole. Die pulsierende Hauptstadt der Philippinen empfängt einen mit hupendem Verkehr, im Minutentakt landenden und startenden Flugzeugen, streunenden Hunden und Katzen sowie «Güggel», welche mit ihren Rufen die ganze Nachbarschaft am Schlafen hindert. Die Unterkunft namens Rain BNB ist eine Oase: lieblich eingerichtet, eine Dachterrasse mit Pool und herzensgute Gastgeber. Doch auch diese Oase vermag die Lautstärke der Stadt nicht zu dämmen. Manila lädt nicht zum Verweilen ein. Sobald Bargeld bezogen und die philippinische SIM-Karte besorgt sind, ist die Freude auf den Weiterflug gross. 

 

Das kleine Propellerflugzeug kämpft beim Anflug auf Siargao mit dem Wind. Die vielen Palmen wehen darin; die Sonne lacht. Und das Thermometer zeigt angenehme 28 Grad. Am pazifischen Ozean gelegen, entsteht das Gefühl, am Rand der Welt angekommen zu sein. Die nächste Stadt ist eine Flugstunde entfernt. Die Natur und Infrastruktur ist gezeichnet von einem im Dezember 2021 über die Insel gefegten Taifun. Der durch Covid ausgebliebene Tourismus verhindert die Investitionen in die zerstörten Gebäude. Langsam scheint sich die Region zu erholen: Es wird instand gestellt und neu gebaut. Mit viel Liebe eingerichtete Kaffees, Restaurants und Unterkünfte empfangen Reisende aus aller Welt. Unmittelbar danebenstehend die oft einfachen Hütten der einheimischen Bevölkerung. Die Inselbewohner sind vom Tourismus abhängig. Sie arbeiten in der Gastronomie und Hotellerie oder fahren die Gäste mit Motorrad und selbstgebauten Seitenwagen auf der Insel umher. 

 

Die ersten Tage der Reise sind geprägt vom Ankommen in einem neuen Rhythmus des Reisens. Den Jetlag zu überwinden, benötigt Energie. Die Entschädigung sind kulinarische Geschmackserlebnisse, die wunderschöne Unterkunft Surfing Temple und zauberhafte Strände vor der Hoteltür. Die Insel Siargao hat uns in ihren Bann gezogen. Und die Planung des Philippinen-Aufenthalts nimmt konkretere Formen an; erstmals mit einer Verlängerung des Insellebens auf Siargao. 

 

Der Tourismus auf Siargao steckt noch in seinen Anfängen. Erst seit 2018 verzeichnet die Insel einen kontinuierlichen Anstieg der Besucherzahlen. Die touristischen Attraktionen sind vereinzelt vorhanden. Das Mieten eines Rollers, um sich einige schöne Flecken von Siargao anzusehen, oder eine Bootstour lohnen sich. Ansonsten bietet die Insel vor allem eines: Zu entschleunigen und den gelassenen «Surfer-Vibe» auf sich wirken zu lassen. Die Tage können aufgrund des unbeständigen Wetters – in Verbindung mit einem unzuverlässigen Wetterbericht – sowieso kaum vorausgeplant werden: An den Strand gehen, sobald die Sonne scheint; ein Buch lesen oder ein schönes Kaffee aufsuchen, wenn es stürmt oder regnet. Wer sich dieser Gelassenheit hingeben kann, erlebt eine unvergessliche Zeit auf Siargao. 

 

Was wir von zwei Wochen Siargao empfehlen können: 
 

  • Unterkunft ohne Frühstück buchen: Es gibt zahlreiche tolle Lokalitäten, um in den Tag zu starten. Es lohnt sich, diese Vielfalt zu nutzen. Tolle Orte für das Frühstück: Shaka Cafe (mit Meerblick), Bliss, Surfing Temple, Goodies, Spotted Pig. 

 

  • Restaurants mit lokaler Küche besuchen: Durch die steigenden Besucherzahlen entstehen zusätzliche Restaurants mit westlichen Speisen im Angebot. Teigwarengerichte, Burger und gar Pizza sind auf Siargao erhältlich. Die wahren kulinarischen Höhepunkte finden sich jedoch bei unscheinbaren Lokalen mit philippinischer Küche; wie dem Kurvada oder dem veganen Cosmic Siargao. 

 

  • An den Pool über den Mittag: Insbesondere während den Mittagsstunden kann es drückend heiss werden. Es gibt verschiedene Unterkünfte, bei welchen der Pool auch von Nicht-Gästen besucht werden kann. Im Pool oder im Schatten am Pool zu liegen, ist eine tolle Alternative zur brennenden Sonne am Strand. Drei Beispiele von Unterkünften mit zugänglichen Pools: Surfing Temple, Happiness Resort, Hillside. 

 

  • Tricycle als Transportmittel verwenden: Es ist naheliegend, auf Siargao einen Roller zu mieten. Für gewisse Ausflüge auf der Insel stellt dies die beste Option dar. Für Tage, welche in der Umgebung von General Luna verbracht werden, stellt das Tricycle die attraktivere Option dar. Eine Fahrt mit dem Tricycle kostet 20-50 Pesos pro Person. Bis die Tagesmiete eines Rollers (350-500 Pesos) erreicht ist, kann man sich oft «herumchauffieren» lassen. 

 

  • Mit Unvorhergesehenem positiv umgehen: Das oben beschriebene wechselbare Wetter fordert die Spontanität heraus. Ebenso unbeständig sind die Strom- und Internetverbindung auf der Insel. Ein Tag ohne Strom oder ein Geduld erforderndes WLAN sind Teil der Reiseerfahrung auf Siargao. In die Insel verliebt sich, wer positiv damit umzugehen weiss.