palawan: Tolle begegnungen im naturparadies

auf tuchfühlung mit dem philippinischen inselleben

Palawan, Philippinen | März 2023 | Autor: Dominik | Bilder: Andrea
 

Die philippinische Inselgruppe Palawan ist ein Naturparadies: unberührte weisse Sandstrände, türkis schimmerndes Wasser, abgelegene mit Palmen übersäte Inseln, steile, direkt aus dem Meer aufragende Felswände und bunte Korallenriffe, welche einer Vielzahl unterschiedlicher Meeresbewohner einen nahrhaften Lebensraum bieten. Dieses Paradies entdecken zu dürfen, ist ein wahres Privileg. 

 

Wir landeten in Busuanga, dem Flughafen der Insel Coron. Eine etwas beschwerliche Anreise inklusive gecancelter Flug lag hinter uns. Der nach der Insel benannte Hauptort ist hektisch und laut. Die zuvor auf Siargao erlebte Gelassenheit erscheint uns auf einen Schlag weit entfernt. Mit einer neuen Umgebung umzugehen, auch wenn sie einem auf den ersten Blick weniger behagt, gehört wohl zum Reisen dazu. Wir machen das Beste daraus. 

Der lokale Markt empfängt uns mit neuen, nicht nur angenehmen Düften. Geschäftiges Handeln, exotische Früchte, abgetrennte Schweineköpfe, frischen Fisch sowie herumtobende Katzen und Hunde, welche zwischen den Marktständen ihr Zuhause haben. Unser Kontrastprogramm: Uns in einem Spa massieren zu lassen. Und den zweiten Tag am Pool zu verbringen. Wir freuen uns auf die Weiterreise. 

 

Morgens um acht Uhr treffen wir uns am Hafen von Coron. Unser Gepäck wird von einem nach Drogen suchenden Hund beschnüffelt. Dann ab zum Steg, wo unser Transportmittel der nächsten drei Tage vor Anker liegt. Verwundert reiben wir uns die Augen, wie 24 Personen auf solch einem kleinen Boot Platz finden sollen. 14 Touristen und wir zwängen uns auf die Sitzbänke. Die acht Crew-Mitglieder stellen sich vor. Das Boot legt ab und die 3-tägige Reise von Coron nach El Nido beginnt. 

Die eng bemessenen Platzverhältnisse auf dem Boot führen dazu, dass wir uns als Gruppe schnell kennenlernen. Dem Abenteuer stellen sich sechs Holländer:innen, vier Teilnehmende aus Deutschland, jeweils ein Paar aus Spanien und Frankreich – und wir. Die Zeit bis zum ersten Highlight vergeht schnell. Delphine begleiten uns ein kleines Wegstück. Den ersten Anker werfen wir an einem Korallenriff, in welchem es vor bunten Fischen nur so wimmelt. Wir können uns beim Schnorcheln kaum sattsehen. Das anschliessende Mittagessen wird in einer Bucht, geprägt von einem weissen einsamen Sandstrand, serviert. Mit Schnorcheln im türkisenen Wasser und dem Erkunden weiterer verlassener Palmen-Strände endet der Nachmittag. Der Captain steuert das Basecamp für die erste Übernachtung an. In einer abgelegenen Bucht auf einer Insel zwischen Coron und El Nido verbringen wir die Nacht. Geschlafen wird in kleinen Holzhütten. Einfach ausgestattet mit einer Matratze und einem Moskitonetz. Als Dusche dient ein mit Wasser gefüllter Eimer. Im Gegensatz zu dieser einfachen Unterkunft wird uns ein reichhaltiges Abendessen serviert: Auf den gemeinsamen Tisch gelangen ein grosser Fisch, Fleisch, Currys und Gemüse, Früchte und Reis. Als Dessert stehen vier Flaschen philippinischer Rum, wahlweise gemischt mit Coca-Cola oder Sprite, bereit. 

Zähneputzen mit Blick aufs Meer – ein neuer grossartiger Tag beginnt. Nach einem philippinischen Frühstück sind sowohl alle Personen als auch der mitfahrende Hund und ein Huhn an Bord. Das Wetter meint es gut mit uns: Die Sonne scheint und der sanfte Wind lässt uns ohne hohe Wellen über den Ozean gleiten. Nachdem am Vormittag aus sieben Meter Höhe von einer Klippe gesprungen wurde, fuhren wir an diesem Tag zwei abgelegene Inseln an. Der Sand beinahe so weiss wie Schnee – gerieben, so fein wie Mehl. Das Wasser so klar, dass jede Muschel darin erspäht werden kann. Und die Inseln so einsam, dass wir sie für uns allein haben. Es wird im Wasser geplanscht, gesonnt, geschnorchelt und Kanu gefahren. Am späten Nachmittag legen wir am Strand unserer zweiten Übernachtung an. Vom Boot zum Basecamp wird geschwommen. Ein Sonnenuntergang in allen Farbnuancen zwischen gelb bis rot läutet den Abend ein. Nach dem philippinischen Festmahl setzen wir uns ans Lagerfeuer. Eine Feuershow der Crew, viele gute und lustige Gespräche – sowie zahlreiche Flaschen Rum – lassen den Abend wie im Flug vergehen.

Kaum gefrühstückt, muss geschwommen werden. Nur so erreichen wir das in der Bucht liegende Boot. Das Aufstehen lohnte sich: Beim ersten Halt wartete ein besonders farbenfrohes und mit Fischen belebtes Riff darauf, erkundet zu werden. Unter den Riffbewohnern befindet sich Nemo. Das zweite Mal stoppt unser Boot bei einem japanischen Schiffswrack, welches ebenfalls zahlreichen Meeresbewohnern ein Zuhause bietet. Die See wird anschliessend rauer. Das kleine Boot kämpft mit dem stärker werdenden Wellengang. Dieser bringt jedoch niemanden an Bord aus der Ruhe. Die Landschaft verändert sich. Die aus dem Meer ragenden Klippen werden mächtiger. Senkrecht strecken sie sich in die Höhe. Wir nähern uns dem Ziel: El Nido. Zuvor noch ein letzter Stopp bei einer kleinen Höhle, welche wir durchs Wasser watend erkunden. Am nahegelegenen Strand begegnen wir noch einer nicht ungefährlichen Wasserschlange. Und dann laufen wir im Zielhafen ein. Wir sind als Gruppe während den drei Tagen auf dem Meer zusammengewachsen. Trennen können wir uns deshalb noch nicht. Nach der einheimischen Küche während der Bootstour treffen wir uns alle auf eine Pizza zum Abendessen.

 

Der Nacpan-Strand zählt zu den schönsten Stränden Asiens. Da mussten wir einfach hin. Zwei Tage und drei Sonnenuntergänge lang verbrachten wir mit Schwimmen und Sonnenbaden. Das Highlight neben dem türkisfarbenen Wasser, dem weissen Sand und den zahlreichen Palmen: Es hat kaum Leute am Nacpan-Strand. Ein «Paradise-Beach» fast für uns allein. Ebenfalls etwas bizarr für einen der schönsten Strände Asiens: Neben unserer Unterkunft weiden Kühe mit Meersicht und Einheimische wohnen in einfachsten Hütten – undenkbar für die schönsten Strände Europas.

 

Die letzten Tage auf Palawan verbrachten wir in El Nido. Wir unternahmen unter anderem eine 1-tägige Bootstour. Wir besuchten schöne Strände, konnten schnorcheln und Kanu fahren. Im Vergleich zum 3-tägigen Trip von Coron nach El Nido mussten wir nun aber die schönen Orte mit teils hunderten Leuten teilen. Toll war insbesondere, jeden Tag verschiedene Leute aus der Gruppe zu treffen, mit welchen wir die tagelange Bootstour nach El Nido unternommen haben. Wir sind gespannt, wen wir in Europa wieder treffen.

 

Wehmütig reisen wir über Puerto Princesa in die Hauptstadt Manila zurück. Palawan hat uns verzaubert: Mit der Naturschönheit und tollen Menschen, welche wir getroffen haben. Eine Zeit, die wir nie vergessen werden.